Postavke privatnosti

21 Neutronensterne, die in Doppelsternsystemen mit sonnenähnlichen Sternen in einer neuen Studie von Astronomen entdeckt wurden

Dank der Mission von Gaia der Europäischen Weltraumorganisation hat ein Team von Astronomen unter der Leitung von Kareem El-Badry 21 Doppelsternsysteme identifiziert, in denen Neutronensterne sonnenähnliche Sterne umkreisen.

21 Neutronensterne, die in Doppelsternsystemen mit sonnenähnlichen Sternen in einer neuen Studie von Astronomen entdeckt wurden
Photo by: Domagoj Skledar/ arhiva (vlastita)

Im Universum sind die meisten Sterne paarweise organisiert. Obwohl unsere Sonne alleinstehend ist, umkreisen viele sonnenähnliche Sterne andere Sterne. Besonders interessant sind Kombinationen wie schwarze Löcher, die einander umkreisen. Eine seltene Kombination ist jedoch die zwischen einem sonnenähnlichen Stern und einem Neutronenstern.

Ein Astronomenteam unter der Leitung von Kareem El-Badry vom Caltech hat 21 binäre Systeme identifiziert, in denen Neutronensterne sonnenähnliche Sterne umkreisen. Neutronensterne sind dichte Kerne massereicher Sterne, die eine Supernova-Explosion durchlaufen haben. Diese Sterne sind dunkel und sehr schwach, was ihre direkte Beobachtung erschwert. Obwohl sie deutlich massereicher sind als sonnenähnliche Sterne, umkreisen beide Sterne ein gemeinsames Massezentrum. Dadurch verursachen Neutronensterne leichte Veränderungen in den Positionen ihrer stellaren Partner.

Dank der Gaia-Mission der Europäischen Weltraumorganisation konnten Astronomen diese neue Population dunkler Neutronensterne entdecken. Die Gaia-Mission scannt kontinuierlich den Himmel und misst winzige Verschiebungen von über einer Milliarde Sternen, wodurch die Chancen auf das Auffinden seltener Objekte erhöht werden.

Neue Ergebnisse
Die in der Zeitschrift The Open Journal for Astrophysics veröffentlichte Studie nutzt Daten von mehreren erdgebundenen Teleskopen, darunter das W. M. Keck Observatory auf Maunakea in Hawaii, das La Silla Observatory in Chile und das Whipple Observatory in Arizona. Diese Teleskope halfen dabei, die Gaia-Beobachtungen zu bestätigen und ermöglichten eine detailliertere Untersuchung der Massen und Umlaufbahnen versteckter Neutronensterne.

Obwohl Neutronensterne bereits zuvor in Umlaufbahnen um sonnenähnliche Sterne entdeckt wurden, sind diese Systeme normalerweise viel kompakter. In solchen Systemen kann der Neutronenstern Masse von seinem stellaren Begleiter aufnehmen, was zur Emission heller Röntgenstrahlen oder Radiowellen führt. Im Gegensatz dazu sind die Neutronensterne in dieser Studie viel weiter von ihren Partnern entfernt, etwa ein- bis dreimal die Entfernung zwischen Erde und Sonne, was bedeutet, dass kein Massentransfer stattfindet und sie dunkel bleiben.

Gravitationseffekte
Diese Neutronensterne wurden ausschließlich aufgrund ihrer Gravitationseffekte entdeckt. "Dies sind die ersten Neutronensterne, die ausschließlich aufgrund ihrer Gravitationseffekte entdeckt wurden", sagt El-Badry. Die Entdeckung ist überraschend, da unklar ist, wie ein explodierter Stern in die Nähe eines sonnenähnlichen Sterns gelangen kann.

"Wir haben noch kein vollständiges Modell dafür, wie sich diese binären Systeme bilden", erklärt El-Badry. Grundsätzlich sollte der Vorläufer des Neutronensterns enorm werden und während seiner späten Entwicklung mit dem sonnenähnlichen Stern interagieren. Der massive Stern würde wahrscheinlich vorübergehend den kleineren Stern umschließen. Später würde der Vorläufer des Neutronensterns in einer Supernova explodieren, was laut Modellen die binären Systeme aufbrechen und die Neutronensterne und sonnenähnlichen Sterne in entgegengesetzte Richtungen schicken sollte.

Unerwartete Entdeckungen
"Die Entdeckung dieser neuen Systeme zeigt, dass zumindest einige binäre Systeme diese kataklysmischen Prozesse überleben, obwohl Modelle noch nicht vollständig erklären können, wie", sagt El-Badry.

Gaia konnte diese ungewöhnlichen Partner aufgrund ihrer weiten Umlaufbahnen und langen Perioden finden. Sonnenähnliche Sterne umkreisen Neutronensterne mit Perioden von sechs Monaten bis drei Jahren. "Wenn die Körper zu nahe sind, wird ihre Bewegung zu klein für eine Detektion sein", sagt El-Badry. "Mit der Gaia-Mission sind wir empfindlicher für weitere Umlaufbahnen." Gaia ist auch am empfindlichsten für binäre Systeme, die relativ nahe an der Erde liegen. Die meisten neu entdeckten Systeme befinden sich innerhalb von 3.000 Lichtjahren von der Erde - was eine relativ kleine Entfernung im Vergleich zum Durchmesser der Milchstraße von 100.000 Lichtjahren ist.

Diese neuen Beobachtungen deuten auch darauf hin, wie selten solche Paare sind. "Wir schätzen, dass etwa einer von einer Million sonnenähnlicher Sterne einen Neutronenstern in einer weiten Umlaufbahn umkreist", sagte El-Badry.

Dunkle Schwarze Löcher
El-Badry untersucht auch unsichtbare ruhende Schwarze Löcher, die sonnenähnliche Sterne umkreisen. Mithilfe von Gaia-Daten hat er zwei solcher ruhigen Schwarzen Löcher in unserer Galaxie gefunden. Eines davon, genannt Gaia BH1, ist das der Erde nächstgelegene bekannte Schwarze Loch, nur 1.600 Lichtjahre entfernt.

"Wir wissen immer noch nicht genau, wie sich diese binären Schwarzen Löcher gebildet haben", sagt El-Badry. "Es gibt offensichtliche Lücken in unseren Modellen der binären Sternentwicklung. Das Auffinden weiterer dieser dunklen Begleiter und der Vergleich ihrer Populationsstatistik mit den Vorhersagen verschiedener Modelle wird uns helfen, zusammenzufügen, wie sie sich bilden."

Die Arbeit mit dem Titel "A population of neutron star candidates in wide orbits from Gaia astrometry" wurde von der National Science Foundation, dem Europäischen Forschungsrat und der Gordon und Betty Moore Foundation finanziert. Weitere Autoren von Caltech sind die Doktorandin Natsuko Yamaguchi und der Astronomieprofessor Andrew Howard. Zu den zusätzlichen Autoren gehören Hans-Walter Rix und René Andrae vom Max-Planck-Institut für Astronomie, David Latham und Allyson Bieryla vom Center for Astrophysics/Harvard & Smithsonian, Sahar Shahaf vom Weizmann Institute of Science, Tsevi Mazeh von der Tel Aviv University; Lars Buchhave von der Technischen Universität Dänemark, Howard Isaacson von der UC Berkeley und der University of Southern Queensland; Alessandro Savino von der UC Berkeley und Ilya Ilyin vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam.

Quelle: California Institute of Technology

Unterkünfte in der Nähe finden

Erstellungszeitpunkt: 21 Juli, 2024

Redaktion für Wissenschaft und Technologie

Unsere Redaktion für Wissenschaft und Technologie ist aus einer langjährigen Leidenschaft für das Erforschen, Interpretieren und Vermitteln komplexer Themen an alltägliche Leser entstanden. Bei uns schreiben Mitarbeiter und freiwillige Autoren, die seit Jahrzehnten die Entwicklungen in Wissenschaft und technologischer Innovation verfolgen – von Laborentdeckungen bis zu Lösungen, die den Alltag verändern. Obwohl wir in der Mehrzahl schreiben, steht hinter jedem Text eine echte Person mit umfangreicher redaktioneller und journalistischer Erfahrung sowie großem Respekt gegenüber Fakten und überprüfbaren Informationen.

Unsere Redaktion arbeitet aus der Überzeugung heraus, dass Wissenschaft am stärksten ist, wenn sie für alle zugänglich ist. Deshalb streben wir nach Klarheit, Präzision und Verständlichkeit, ohne jene Vereinfachungen, die die Qualität des Inhalts mindern würden. Oft verbringen wir Stunden mit dem Studium von Forschungsarbeiten, technischen Dokumenten und Fachquellen, um jedes Thema so zu präsentieren, dass es den Leser interessiert und nicht belastet. In jedem Text versuchen wir, wissenschaftliche Erkenntnisse mit dem realen Leben zu verbinden und zu zeigen, wie Ideen aus Forschungszentren, Universitäten und Technologielaboren die Welt um uns herum gestalten.

Unsere langjährige journalistische Erfahrung ermöglicht uns zu erkennen, was für den Leser wirklich wichtig ist – ob es um Fortschritte in der künstlichen Intelligenz geht, medizinische Entdeckungen, Energielösungen, Weltraummissionen oder Geräte, die unseren Alltag erreichen, bevor wir uns überhaupt ihre Möglichkeiten vorstellen können. Unser Blick auf Technologie ist nicht nur technisch; uns interessieren auch die menschlichen Geschichten hinter großen Entwicklungen – Forscher, die jahrelang an Projekten arbeiten, Ingenieure, die Ideen in funktionierende Systeme verwandeln, und Visionäre, die die Grenzen des Möglichen erweitern.

Auch ein starkes Verantwortungsgefühl leitet uns bei der Arbeit. Wir möchten, dass der Leser Vertrauen in die von uns gelieferten Informationen haben kann, daher überprüfen wir Quellen, vergleichen Daten und zögern mit der Veröffentlichung, wenn etwas nicht ganz klar ist. Vertrauen entsteht langsamer, als Nachrichten geschrieben werden, doch wir glauben, dass nur solch ein Journalismus langfristig wertvoll ist.

Für uns ist Technologie mehr als Geräte, und Wissenschaft mehr als Theorie. Es sind Bereiche, die Fortschritt antreiben, die Gesellschaft prägen und neue Möglichkeiten eröffnen für alle, die verstehen wollen, wie die Welt heute funktioniert und wohin sie morgen geht. Deshalb gehen wir jedes Thema mit Ernsthaftigkeit, aber auch mit Neugier an – denn gerade Neugier öffnet die Tür zu den besten Texten.

Unsere Mission ist es, den Lesern eine Welt näherzubringen, die sich schneller denn je verändert, im Bewusstsein, dass qualitativ hochwertiger Journalismus eine Brücke sein kann zwischen Experten, Innovatoren und all jenen, die verstehen wollen, was hinter den Schlagzeilen geschieht. Darin sehen wir unsere wahre Aufgabe: das Komplexe verständlich zu machen, das Entfernte nah und das Unbekannte inspirierend.

HINWEIS FÜR UNSERE LESER
Karlobag.eu bietet Nachrichten, Analysen und Informationen zu globalen Ereignissen und Themen, die für Leser weltweit von Interesse sind. Alle veröffentlichten Informationen dienen ausschließlich zu Informationszwecken.
Wir betonen, dass wir keine Experten in den Bereichen Wissenschaft, Medizin, Finanzen oder Recht sind. Daher empfehlen wir, vor der Entscheidungsfindung auf Basis der Informationen unseres Portals, sich mit qualifizierten Experten zu beraten.
Karlobag.eu kann Links zu externen Drittanbieterseiten enthalten, einschließlich Affiliate-Links und gesponserten Inhalten. Wenn Sie über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung kaufen, können wir eine Provision erhalten. Wir haben keine Kontrolle über die Inhalte oder Richtlinien dieser Seiten und übernehmen keine Verantwortung für deren Genauigkeit, Verfügbarkeit oder für Transaktionen, die Sie über diese Seiten tätigen.
Wenn wir Informationen über Veranstaltungen oder Ticketverkäufe veröffentlichen, beachten Sie bitte, dass wir weder direkt noch über Vermittler Tickets verkaufen. Unser Portal informiert ausschließlich über Veranstaltungen und Kaufmöglichkeiten über externe Verkaufsplattformen. Wir verbinden Leser mit Partnern, die Ticketverkaufsdienste anbieten, garantieren jedoch nicht deren Verfügbarkeit, Preise oder Kaufbedingungen. Alle Ticketinformationen werden von Dritten bezogen und können ohne vorherige Ankündigung Änderungen unterliegen. Wir empfehlen, die Verkaufsbedingungen beim gewählten Partner vor einem Kauf sorgfältig zu überprüfen, da das Portal Karlobag.eu keine Verantwortung für Transaktionen oder Verkaufsbedingungen von Tickets übernimmt.
Alle Informationen auf unserem Portal können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Durch die Nutzung dieses Portals stimmen Sie zu, dass Sie die Inhalte auf eigenes Risiko lesen.