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Solarium und genetisch ältere Haut: Neue Untersuchung enthüllt großes verstecktes Risiko für Melanome und Hautkrebs

Eine neue genetische Untersuchung zeigt, dass die Haut junger Solariumnutzer Mutationen trägt, die wir sonst erst im hohen Alter finden. Künstliche UV-Strahlung beschleunigt die Zellalterung, erhöht das Risiko für Melanome und andere Hautkrebse und bestätigt, dass es keine sichere oder gesunde Art der Bräunung im Solarium gibt.

Solarium und genetisch ältere Haut: Neue Untersuchung enthüllt großes verstecktes Risiko für Melanome und Hautkrebs
Photo by: Domagoj Skledar - illustration/ arhiva (vlastita)

Künstliches Bräunen der Haut im Solarium ist schon seit Jahren Teil der Schönheitsroutinen, besonders bei jüngeren Frauen, die eine „schnelle Farbe“ ohne Gang zum Strand wollen. Doch eine neue Untersuchung amerikanischer Wissenschaftler zeigt, dass der Preis eines solchen Teints nicht nur eine beschleunigte Hautalterung an der Oberfläche ist, sondern auch eine dramatisch beschleunigte Alterung auf genetischer Ebene. Die Haut regelmäßiger Solariumnutzer in den Dreißigern und Vierzigern sieht, betrachtet durch Mutationen in den Zellen, wie die Haut von Menschen in den Siebzigern und Achtzigern aus.


Ein Team der Universität von Kalifornien in San Francisco (UCSF) und der Northwestern University analysierte die Haut von Solariumnutzern und verglich sie mit Personen, die sich keinen künstlichen Quellen ultravioletter (UV) Strahlung aussetzen. Das Ergebnis war selbst für die Wissenschaftler schockierend: Die Haut junger Personen, die sich im Solarium sonnen, ist buchstäblich mit Zellen „gesät“, die bereits Mutationen tragen, die mit dem Melanom verbunden sind, einem der tödlichsten Hautkrebse. Diese Veränderungen sind mit bloßem Auge nicht sichtbar – die Haut kann gesund aussehen – aber auf mikroskopischer und genetischer Ebene sind in ihr bereits die „Samen“ künftiger Tumore gesät.


Künstliche UV-Strahlung: Was in der Haut passiert, wenn wir ins Solarium gehen


Solarien nutzen starke künstliche Quellen von UV-Strahlung (vor allem UVA, aber oft auch UVB), um in kurzer Zeit eine Bräunung der Haut anzuregen. UV-Strahlen dringen in die oberflächlichen Hautschichten ein, schädigen die DNA in den Zellen und lösen eine Abwehrreaktion des Organismus aus: Melanozyten bilden mehr Melanin, ein Pigment, das einen Teil der UV-Strahlung absorbiert. Bräunung ist also kein Zeichen von Gesundheit, sondern ein Alarmsignal, dass die Haut Schaden erlitten hat.


Solche DNA-Schäden werden manchmal erfolgreich repariert, aber ein Teil der „Tippfehler“ bleibt dauerhaft im genetischen Code der Zellen eingeschrieben. Jedes Mal, wenn wir ins Solarium gehen, fügen wir den bestehenden eine neue Schicht von Mutationen hinzu. Die meisten dieser Mutationen führen vielleicht nie zu Krebs, aber je mehr es gibt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass in einer Zelle eine verhängnisvolle Kombination von Veränderungen geschieht, die die Entstehung eines Tumors anregen wird.


Im Gegensatz zur natürlichen Sonne, die von der Tageszeit, den Wetterbedingungen und dem Einfallswinkel der Strahlen abhängt, liefert das Solarium einen konzentrierten, vorhersagbaren und oft sehr intensiven „Cocktail“ an UV-Strahlung in kurzer Zeit. Viele Nutzer täuschen sich dabei mit einem Gefühl der Kontrolle – sie haben den Eindruck, dass sie „sicherer“ sind als am Strand, weil die Sitzungen wenige Minuten dauern und in einer kontrollierten Umgebung stattfinden. Die neue Untersuchung zeigt, dass dieses Gefühl falsch ist: Die Genetik der Haut merkt sich jede Minute unter der Lampe.


Neue Untersuchung: Junge Haut mit der Genetik eines Greises


In der am 12. Dezember 2025 in der renommierten Zeitschrift Science Advances veröffentlichten Studie analysierten die Wissenschaftler zuerst die medizinischen Unterlagen von mehr als 32.000 Patienten dermatologischer Kliniken. Sie verfolgten Daten über die Solariumnutzung, die Geschichte von Sonnenbränden und die familiäre Neigung zu Melanomen. Dann gingen sie einen Schritt weiter: Sie nahmen Hautproben von 26 Freiwilligen und sequenzierten 182 einzelne Zellen, um die Anzahl und Art der Mutationen präzise zu messen.


Als sie Personen in den Dreißigern und Vierzigern, die regelmäßig das Solarium nutzen, mit Personen aus der Allgemeinbevölkerung in den Siebzigern und Achtzigern verglichen, erhielten sie ein verblüffendes Ergebnis: Junge Solariumnutzer hatten mehr Mutationen als doppelt so alte Menschen. Mit anderen Worten, ihre Haut war biologisch und genetisch Jahrzehnte älter als das tatsächliche Lebensalter. Besonders dramatisch waren die Unterschiede am unteren Rücken – einer Körperregion, die im täglichen Leben relativ vor der Sonne geschützt ist, aber während der Sitzungen im Solarium direkter UV-Strahlung ausgesetzt ist.


Gerade an diesen „versteckten“ Stellen fanden die Wissenschaftler eine große Anzahl von Zellen, die bereits Mutationen tragen, die von Melanomen bekannt sind. Diese Zellen sind noch nicht tumorös, aber sie stellen das dar, was der Hauptautor der Studie plastisch als „Samen des Krebses“ beschrieb: Es genügt eine zusätzliche Reihe von Schäden oder Anreizen, damit sich aus ihnen ein invasiver Tumor entwickelt. Die Tatsache, dass sich eine solche genetische Signatur in der Haut von Menschen findet, die sich gesund fühlen und keine Veränderungen sehen, besorgt auch Experten für öffentliche Gesundheit.


Noch eine wichtige Angabe ist, dass die Patientenstichprobe Menschen verschiedener Altersgruppen und Gewohnheiten der Sonnenexposition umfasste. Dennoch ist der ausgeprägteste genomische „Abdruck“ gerade bei denen sichtbar, die regelmäßig das Solarium nutzen, was bestätigt, dass das Problem nicht nur in der sporadischen Exposition liegt, sondern im kumulativen Effekt der künstlichen UV-Strahlung.


Mutationen, die nicht gelöscht werden können


Eine der Hauptbotschaften der Studie ist brutal einfach: Mutationen, einmal entstanden, können wir nicht rückgängig machen. Zellen haben ausgeklügelte DNA-Reparaturmechanismen, aber diese sind nicht perfekt. Jeder unkorrigierte „Tippfehler“ bleibt dauerhaft im Genom eingeschrieben und wird bei jeder Teilung an neue Zellgenerationen weitergegeben.


Wie das Leben voranschreitet, wächst die Zahl der Mutationen in der Haut natürlich aufgrund der kumulativen Sonnenexposition und anderer Umwelteinflüsse. Doch bei Solariumnutzern beschleunigt sich dieser Prozess dramatisch. Die neue Untersuchung zeigt, dass in einzelnen Hautpartien von Personen in den Dreißigern bereits Schadensniveaus vorhanden sind, die wir sonst erst im späten Alter erwarten würden. Das bedeutet, dass sich die Haut dieser Menschen eigentlich viel früher in einem „prätumorösen“ Zustand befindet, als wir aufgrund des Alters allein annehmen würden.


Wissenschaftler betonen, dass der Schlüssel zur Prävention daher in der Begrenzung der Anzahl neuer Mutationen liegt, die sich im Laufe des Lebens ansammeln werden. Einer der effektivsten Wege dafür ist das vollständige Vermeiden künstlicher UV-Strahlungsquellen wie Solarien. Der natürlichen Sonne, besonders in Ländern mit vielen Sonnentagen, kann man schwer vollständig ausweichen, aber das Solarium ist eine Wahl – und zwar eine Wahl, die, wie die Genetik zeigt, einen zu hohen Preis trägt.


Melanom: Kleiner Anteil an Hautkrebs, aber die Mehrheit der Todesfälle


Hautkrebs ist bei weitem die häufigste Krebsform in den Vereinigten Staaten und vielen anderen westlichen Ländern. Die meisten dieser Tumore sind Basalzell- und Plattenepithelkarzinome, die in der Regel eine gute Prognose haben, wenn sie rechtzeitig entdeckt werden. Das Melanom macht nur etwa ein Prozent aller Hautkrebserkrankungen aus, ist aber für die große Mehrheit der Todesfälle verantwortlich, da es sich aggressiv auf Lymphknoten und entfernte Organe ausbreitet.


Nach den neuesten Schätzungen der Amerikanischen Krebsgesellschaft wird im Jahr 2025 in den USA die Diagnose von etwa 105.000 neuen Melanomfällen erwartet, und es wird geschätzt, dass mehr als 8.000 Menschen an dieser Krankheit sterben werden. Die Zahl der neuen Fälle wächst weiter, besonders in der älteren Bevölkerung, während die Sterblichkeit dank moderner Therapien wie Immuntherapie und gezielter Medikamente sinkt. Doch die Behandlung von fortgeschrittenem Melanom ist extrem teuer, langwierig und von zahlreichen Nebenwirkungen begleitet, sodass Experten ständig betonen, dass Prävention – beziehungsweise die Verringerung der UV-Strahlenexposition – eine weitaus bessere Strategie ist.


Ein Melanom kann auf Haut erscheinen, die scheinbar normal aussieht, ohne erkennbares Muttermal, aber auch in einem bestehenden Muttermal, das Form, Farbe oder Größe verändert. Im Kontext von Solarien ist besonders besorgniserregend, dass sich Tumore oft an Körperstellen entwickeln, die sonst vor der natürlichen Sonne geschützt sind, aber künstlichen Lampen vollständig ausgesetzt sind – zum Beispiel am Gesäß, am unteren Rücken oder an der Brust bei Personen, die sich in Unterwäsche oder Badekleidung sonnen.


Wer nutzt Solarien am meisten – und warum junge Frauen besonders gefährdet sind


Daten aus einer Reihe epidemiologischer Studien zeigen, dass die größten Nutzer von Solarien heranwachsende Mädchen und junge Frauen in den Zwanzigern und frühen Dreißigern sind. In vielen Staaten bildet gerade diese Gruppe das Rückgrat der Klientel der Industrie für künstliche Bräune. Die Gründe sind eine Kombination aus gesellschaftlichen Trends, dem idealisierten „Sommerteint“ als Symbol für Gesundheit und Attraktivität sowie aggressiver Werbung, die Gesundheitsrisiken herunterspielt oder ignoriert.


Gleichzeitig zeigen medizinische Daten, dass die Nutzung von Solarien vor dem 35. Lebensjahr das Risiko für ein Melanom um etwa 75 % erhöht, und das Risiko steigt weiter mit der Anzahl der Sitzungen. Mit anderen Worten, jeder Gang ins Solarium fügt eine weitere Risikoschicht hinzu. Bei Personen, die sich regelmäßig aussetzen, multipliziert sich dieses Risiko, besonders wenn zusätzliche Faktoren vorhanden sind – heller Teint, blondes oder rotes Haar, Neigung zu Sonnenbrand, eine große Anzahl von Muttermalen oder eine positive Familienanamnese von Melanomen.


Wichtig ist auch der psychologische Aspekt. Viele junge Menschen unterschätzen die langfristigen gesundheitlichen Folgen und konzentrieren sich auf den kurzfristigen ästhetischen Effekt. In der Praxis bedeutet das, dass Entscheidungen auf der Grundlage des Wunsches nach „gutem Aussehen“ vor dem Sommer, dem Abitur, der Hochzeit oder dem Fotografieren für soziale Netzwerke getroffen werden, und nicht auf der Grundlage des Verständnisses der biologischen Prozesse, die unter der Hautoberfläche geschehen. Die neue Untersuchung, die direkt zeigt, wie die Haut von Solariumnutzern genetisch Jahrzehnte schneller altert, ist ein starkes Argument für eine Änderung dieser Denkweise.


Weltinstitutionen: Solarien sind krebserregend wie Tabak und Asbest


Gesundheitsinstitutionen warnen schon seit Jahren vor den Gefahren künstlicher UV-Strahlung. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), Teil der Weltgesundheitsorganisation (WHO), klassifizierte UV-Strahlung aus Solarien und ähnlichen Geräten bereits 2009 als „krebserregend für Menschen“ – die höchste Risikokategorie, zu der auch Tabakrauch und Asbest gehören. Mit anderen Worten, es handelt sich um eine Strahlungsquelle, für die ein fester wissenschaftlicher Konsens besteht, dass sie Hautkrebs verursacht.


Als Reaktion auf diese Beweise haben viele Länder strenge Vorschriften eingeführt. Brasilien und Australien sind am weitesten gegangen und haben kommerzielle Solarien für die gesamte Bevölkerung praktisch verboten. In Europa ist die Situation vielfältiger, aber etwa die Hälfte der Staaten hat ein vollständiges Verbot der Solariumnutzung für Minderjährige eingeführt, während andere teilweise Einschränkungen, obligatorische Warnhinweise oder strenge Standards für den Betrieb der Geräte haben. Trotzdem besteht das Angebot an Solarien weiter, und in einigen Staaten sind sie weiterhin sehr beliebt.


Besonders problematisch bleibt das Missverhältnis zwischen wissenschaftlichen Beweisen und der Wahrnehmung der Öffentlichkeit. Und während Experten schon seit Jahren sagen, dass es kein „sicheres Bräunen“ im UV-Solarium gibt, suggeriert Werbung oft das Gegenteil – indem sie „kontrollierte“ Strahlung, „professionelle Wartung der Geräte“ und verschiedene Marketingslogans hervorhebt, die den Eindruck erwecken, dass es sich um eine harmlose Dienstleistung handelt. Im Licht der neuen Untersuchung, die unmissverständlich eine extrem hohe Belastung durch Mutationen in der Haut von Solariumnutzern zeigt, gibt es immer mehr Aufrufe, den gesetzlichen Rahmen zusätzlich zu verschärfen.


Solarium und natürliche Sonne: Verschiedene Quellen, ähnliches Risiko


Es ist wichtig zu betonen, dass die Gefahr nicht nur vom Solarium ausgeht. Die natürliche Sonne bleibt die Hauptquelle von UV-Strahlung, der die meisten Menschen chronisch ausgesetzt sind. Doch während der Aufenthalt im Freien auch andere Vorteile bringt – zum Beispiel die Synthese von Vitamin D und einen positiven Effekt auf die psychische Gesundheit – hat die Zeit im Solarium keinen physiologischen Nutzen. Wir erhalten nur eine vorübergehende Änderung der Hautfarbe, mit einem sehr realen Risiko dauerhafter genetischer Schäden.


Die neue Untersuchung unterstreicht zusätzlich einen entscheidenden Unterschied: Während die natürliche Sonnenexposition oft variiert und durch Wetterbedingungen begrenzt ist, erhalten wir im Solarium eine intensive Dosis an UV-Strahlen in einem kurzen, vorab definierten Intervall. In der Praxis bedeutet das eine „Schockdosis“ für die Haut, deren Wirkung sich bei jeder folgenden Sitzung akkumuliert. Genetische Analysen zeigen, dass dieses Schadensmuster eine erkennbare „Signatur“ in den Melanozyten – den Pigmentzellen der Haut – hinterlässt, die sich von der unterscheidet, die ausschließlich durch die natürliche Sonne entsteht.


Was bedeutet „genetisch ältere“ Haut im täglichen Leben?


Vielleicht scheint es abstrakt, über Tausende von Mutationen in einzelnen Hautzellen zu sprechen, aber in der Praxis hat das sehr konkrete Folgen. Die Haut ist ein Organ, das uns ständig vor der Außenwelt schützt – vor Mikroorganismen, Chemikalien und Strahlung. Je mehr genetische Schäden in den Zellen vorhanden sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ansammlungen von Zellen auftreten, die sich unkontrolliert verhalten, sich zu schnell teilen und der Überwachung des Immunsystems entgehen.


„Genetisch ältere“ Haut bedeutet, dass Prozesse, die sonst ein hohes Alter begleiten – geschwächte DNA-Reparatur, Ansammlung von Mutationen, erhöhte Neigung zu Tumoren – sich um Jahrzehnte nach vorne verschieben. Das bedeutet nicht, dass jeder Solariumnutzer zwangsläufig ein Melanom entwickeln wird, aber es bedeutet, dass er viel früher in Altersrisikostufen eintritt. In Kombination mit anderen Faktoren (erbliche Neigung, heller Teint, frühere Sonnenbrände) resultiert das nicht selten in Melanomdiagnosen in den Zwanzigern, Dreißigern oder Vierzigern, während ohne die zusätzliche UV-Belastung das Risiko deutlich geringer wäre.


Prävention: Was wir konkret tun können


Die Botschaft der neuen Untersuchung ist klar und sehr praktisch: Wenn wir das Risiko für Melanome und andere Hautkrebse senken wollen, ist einer der einfachsten Schritte, das Solarium vollständig aus unserer Routine zu streichen. Im Gegensatz zu vielen anderen Risikofaktoren, auf die wir keinen Einfluss haben (Genetik, Alter, Hauttyp), ist der Gang ins Solarium immer eine bewusste Entscheidung.


Hautexperten empfehlen einige Schlüsselgewohnheiten:



  • Vermeide künstliche UV-Strahlung. Es gibt kein „gesundes“ oder „sicheres“ Solarium. Jede Sitzung fügt den Hautzellen neue Mutationen hinzu.

  • Begrenze die natürliche Sonnenexposition. Vermeide die stärkste Sonne (etwa zwischen 10 und 16 Uhr), besonders im Sommer.

  • Nutze Sonnenschutz. Cremes mit Lichtschutzfaktor (LSF 30 oder höher), Schutzkleidung, Hüte und Sonnenbrillen reduzieren die gesamte UV-Dosis.

  • Untersuche regelmäßig die Haut. Achte auf neue Veränderungen oder Muttermale, die Farbe, Größe oder Form ändern. Wenn du etwas Verdächtiges bemerkst, suche den Rat eines Dermatologen.

  • Besondere Vorsicht bei Kindern und Jugendlichen. Die Exposition der Haut gegenüber UV-Strahlung in der Kindheit und Jugend ist besonders gefährlich, da die Haut ihre Abwehrmechanismen erst entwickelt und in frühem Alter entstandene Mutationen uns ein Leben lang begleiten.


Für Personen, denen das Aussehen des Teints wichtig ist, empfehlen Experten oft Selbstbräuner ohne UV-Strahlung (Lotionen, Sprays und ähnliche Produkte). Auch diese Produkte haben ihre Vor- und Nachteile, aber sie schädigen die DNA der Melanozyten nicht auf die Weise, wie es Solarien tun. Es ist entscheidend, sich bewusst zu machen, dass es keinen ästhetischen Grund gibt, der das bewusste Erhöhen des Risikos einer Krankheit rechtfertigt, die tödlich sein kann, aber auch wenn sie heilbar ist, schwere physische, psychische und finanzielle Folgen hinterlässt.


Botschaft zum Schluss: Hautkrebs beginnt lange vor dem ersten sichtbaren Fleck


Die neue Untersuchung der UCSF und der Northwestern University gibt einen einzigartigen Einblick in das, was unter der Hautoberfläche geschieht: Während wir einen gleichmäßigen Teint im Spiegel betrachten, häufen sich in den Zellen genetische Veränderungen, die der erste Schritt zum Melanom sein können. Die Haut von Solariumnutzern in den Dreißigern trägt bereits eine Mutationslast, die wir erst Jahrzehnte später erwarten würden, und viele dieser Mutationen sind gerade mit der Entwicklung aggressiver Tumore verbunden.


Mutationen können nicht gelöscht werden, aber es kann verhindert werden, dass noch mehr entstehen. Genau hier liegt die Kraft informierter Entscheidungen: Der Verzicht auf das Solarium, verantwortungsvolles Verhalten in der Sonne und regelmäßige Hautuntersuchungen sind einfache Schritte, die langfristig den Unterschied zwischen der Früherkennung eines heilbaren Tumors und der späten Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit bedeuten können. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse geben uns ein zusätzliches, starkes Argument, dem Druck ästhetischer Ideale Fakten über die Genetik der Haut – und die eigene Gesundheit – entgegenzusetzen.

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