Die Überwachung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) bei Kindern stellt eine erhebliche Herausforderung dar, sowohl für die kleinen Patienten und ihre Familien als auch für das medizinische Fachpersonal. Die chronische Natur von Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa erfordert eine regelmäßige Überwachung des Darmzustands, um eine wirksame Behandlung sicherzustellen und langfristige Komplikationen zu verhindern. Traditionelle Überwachungsmethoden wie die Magnetresonanztomographie (MRT) und die Endoskopie (Koloskopie) sind zwar entscheidend für die Diagnose und Beurteilung, aber oft invasiv, unangenehm und erfordern spezielle Vorbereitungen sowie manchmal eine Anästhesie, was für Kinder besonders beängstigend und belastend sein kann.

Glücklicherweise bringen Fortschritte in der Medizintechnik neue, weniger invasive Ansätze mit sich. Eine dieser Innovationen, die verspricht, die Überwachung pädiatrischer CED zu revolutionieren, ist der intestinale Ultraschall (IUS), auch bekannt als Darmultraschall. Diese Methode wird immer zugänglicher und erweist sich als äußerst wertvolles Instrument in den Händen von Gastroenterologen.

Neuer Ansatz zur Überwachung von CED bei Kindern

Die UCSF Benioff Children’s Hospitals haben kürzlich die Einführung des intestinalen Ultraschalls in ihrer Ambulanz in Walnut Creek (finden Sie hier Unterkunftsmöglichkeiten) angekündigt und gehören damit zu den wenigen Einrichtungen an der Westküste der Vereinigten Staaten, die diese fortschrittliche diagnostische Methode für pädiatrische Patienten anbieten. Dieser Schritt folgt auf die erfolgreiche Einführung von IUS für erwachsene Patienten mit CED im UCSF Health System im Jahr 2023, wo er sich als äußerst nützlich erwiesen hat.

Der intestinale Ultraschall verwendet hochfrequente Schallwellen, um detaillierte Echtzeitbilder der Wände des Dünn- und Dickdarms zu erstellen. Der Arzt bewegt eine mit Gel beschichtete Sonde über den Bauch des Patienten, und die Bilder werden sofort auf einem Bildschirm angezeigt. Das gesamte Verfahren dauert in der Regel zwischen 10 und 30 Minuten, ist schmerzlos und erfordert keine spezielle Vorbereitung – kein Fasten, kein Trinken unangenehmer Flüssigkeiten zur Darmreinigung (sog. „Bowel Prep“), kein intravenöser Kontrastmittel und keine Sedierung oder Anästhesie.

Vorteile des intestinalen Ultraschalls in der Pädiatrie

Im Vergleich zu traditionellen Methoden sind die Vorteile des IUS zahlreich, insbesondere in der pädiatrischen Population:

• Nicht-Invasivität und Schmerzlosigkeit: Das Verfahren ist völlig schmerzlos und erfordert keine Nadeln oder Medikamente. Ein leichter Druck der Sonde auf den Bauch kann spürbar sein.


• Keine Strahlung: Im Gegensatz zu CT-Scans verwendet IUS keine ionisierende Strahlung, was ihn für wiederholte Anwendungen sicher macht, insbesondere bei Kindern, die empfindlicher auf die langfristigen Auswirkungen von Strahlung reagieren.


• Keine Vorbereitung und Sedierung: Die Notwendigkeit oft unangenehmer Darmvorbereitungen und die mit der Anästhesie verbundenen Risiken entfallen, was den Stress für Kind und Eltern reduziert und die Logistik der Untersuchung erleichtert.


• Echtzeit-Ergebnisse: Arzt und Patient (sowie Eltern) können die Darmbilder sofort auf dem Bildschirm sehen. Dies ermöglicht eine sofortige Beurteilung des Zustands und schnelle Entscheidungen über die weitere Behandlung, ohne auf radiologische oder pathologische Befunde warten zu müssen.


• Praktikabilität: Die Untersuchung kann direkt in der Ambulanz während eines regulären Besuchs beim Gastroenterologen durchgeführt werden, wodurch separate Termine in der Radiologie entfallen und Wartezeiten verkürzt werden.


• Hohe Genauigkeit: Studien zeigen, dass IUS sehr präzise bei der Beurteilung der Krankheitsaktivität, der Messung der Darmwanddicke (ein wichtiger Indikator für Entzündungen – eine Dicke von mehr als 3 mm gilt als abnormal), der Beurteilung der Durchblutung (mittels Doppler-Technik, wobei eine erhöhte Durchblutung auf eine aktive Entzündung hinweist) und bei der Erkennung von Komplikationen wie Verengungen (Strikturen), abnormalen Gängen (Fisteln) oder Eiteransammlungen (Abszessen) ist. Seine Sensitivität und Spezifität sind bei vielen Aspekten der CED-Beurteilung mit der Endoskopie und der MR-Enterographie vergleichbar.

Erfahrungen von Patienten und Ärzten

Dhiya Ravikumar, eine langjährige Patientin von UCSF Health, bei der im Alter von 10 Jahren Morbus Crohn diagnostiziert wurde, hatte die Gelegenheit, den intestinalen Ultraschall auszuprobieren. Ihre Erfahrung unterstreicht die Vorteile der neuen Methode. "Das MRT ist klaustrophobisch, und bei der Endoskopie muss man all diese Flüssigkeit trinken und sich einer Narkose unterziehen, was beängstigend ist", teilte Dhiya mit. "Aber der Ultraschall war praktisch und schmerzlos, und wir konnten die Ergebnisse sofort auf dem Bildschirm sehen." Für Dhiya, die jetzt aktiv Tennis im Schulteam spielt, ist es eine Erleichterung zu wissen, dass es eine einfachere und schnellere Möglichkeit gibt, ihren Zustand zu überwachen, was ihr erlaubt, sich mehr den Aktivitäten zu widmen, die sie liebt.

Dr. Sabina Ali, medizinische Direktorin des Programms für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen am UCSF Benioff Children's Hospital in Oakland (prüfen Sie die Verfügbarkeit von Unterkünften in Oakland), bestätigt den enormen Nutzen von IUS. "Dies war eine große Hilfe für Patienten und ihre Familien – keine Vorbereitung für den Scan, keine lauten Geräte, keine intravenösen Zugänge – und alles kann direkt im Untersuchungszimmer erledigt werden", betont Dr. Ali. "Es hilft auch, die Wartezeiten zu verkürzen, da praktisch keine Einrichtungszeit benötigt wird."

Anwendung von IUS im Management von pädiatrischer CED

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, zu denen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gehören, sind durch chronische Entzündungen des Verdauungstrakts gekennzeichnet. Symptome umfassen oft Durchfall (manchmal blutig), Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Müdigkeit und können bei Kindern Wachstum und Entwicklung erheblich beeinträchtigen. Da der Krankheitsverlauf variiert und die Behandlung oft Anpassungen erfordert – von Medikamentenwechseln bis hin zu Ernährungsumstellungen – ist eine regelmäßige und präzise Überwachung für ein erfolgreiches langfristiges Management entscheidend.

Der intestinale Ultraschall wird in mehreren Schlüsselbereichen der Versorgung von Kindern mit CED eingesetzt:

• Überwachung der Krankheitsaktivität: Ermöglicht regelmäßige Kontrollen des Entzündungsgrades im Darm ohne invasive Verfahren.


• Beurteilung des Ansprechens auf die Therapie: Ärzte können schnell beurteilen, ob ein neues Medikament oder eine Behandlungsänderung wirkt, was rechtzeitige Anpassungen des Therapieplans ermöglicht. Studien zeigen, dass das Ansprechen auf einige schnelle biologische Therapien innerhalb von 24-48 Stunden nachgewiesen werden kann.


• Erkennung von Komplikationen: IUS kann Strikturen, Fisteln und Abszesse identifizieren, was für die Planung der weiteren Behandlung, einschließlich möglicher chirurgischer Eingriffe, wichtig ist.


• Postoperative Überwachung: Wird zur Überprüfung früher Anzeichen eines Krankheitsrezidivs nach chirurgischer Entfernung eines Darmabschnitts verwendet.


• Notfalluntersuchungen: Ein ausgezeichnetes Werkzeug zur schnellen Beurteilung bei Patienten, die eine plötzliche Verschlechterung der Symptome erleiden oder eine dringende Behandlungsänderung benötigen.


• Unterstützung der Diagnostik: Obwohl die Endoskopie mit Biopsie der Goldstandard für die Erstdiagnose von CED bleibt, kann IUS als wertvolles Screening-Instrument dienen und helfen, CED von anderen Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen zu unterscheiden.

Obwohl der intestinale Ultraschall die Endoskopie nicht vollständig ersetzen kann, insbesondere bei der Erstdiagnose, der Erkennung sehr kleiner Läsionen oder dem Screening auf Dysplasien (präkanzeröse Veränderungen), macht ihn seine Fähigkeit zur häufigen, sicheren und nicht-invasiven Überwachung von Entzündungen zu einer äußerst wertvollen Ergänzung in der Versorgung von Kindern mit CED. Die Einführung dieser Technologie in Zentren wie dem UCSF Benioff Children's Hospital stellt einen bedeutenden Fortschritt bei der Verbesserung der Lebensqualität junger Patienten dar, verringert die Krankheitslast und ermöglicht es ihnen, wie Dhiya, mehr Zeit ihrer Kindheit und den Aktivitäten zu widmen, die ihnen Freude bereiten.

Quelle: Universität von Kalifornien