Kroatien, Slowenien und Österreich haben ihre Kräfte gebündelt, um im Jahr 2025 ihre Präsenz auf dem wertvollsten Fernmarkt weiter zu stärken – dem Markt der Vereinigten Staaten von Amerika. Die gemeinsame Werbeplattform „Alps-Adriatic-Amazing“ verwischt die Grenzen zwischen den Alpen und der Adria und rückt das in den Vordergrund, weswegen amerikanische Reisende Europa wählen: Naturlandschaften von Weltklasse, kulturelles Erbe und urbane Kultur, vielfältige Enogastronomie sowie ein Gefühl von Sicherheit und Servicequalität. Die Kampagne steht im Einklang mit den europäischen Prioritäten der Nachhaltigkeit und des Reisens außerhalb der Hochsaison, und die drei nationalen Tourismusorganisationen – die kroatische, die slowenische und die österreichische – haben ihre Botschaften durch eine Kombination aus B2B- und B2C-Aktivitäten synchronisiert, die sowohl Reiseberater als auch Endverbraucher ansprechen.
Warum gemeinsam? Die Logik von „einer Reise, drei Ländern“
Der amerikanische Markt zeigt in den letzten Jahren eine starke Verschiebung hin zu „Multi-Country“-Touren: Gäste möchten bei einer Anreise zwei oder drei verschiedene Landschaften und kulturelle Codes erleben, ohne komplizierte Logistik. Die Alpen-Adria-Region ermöglicht dies auf kurzen Entfernungen – von Seespiegeln und Bergpfaden, über Jugendstil- und mittelalterliche Städte, bis hin zu Adriaküsten und Inseln. Die gemeinsame Plattform ersetzt daher nicht die nationalen Marken, sondern erweitert sie: Reiserouten starten in Wien, Graz, Ljubljana oder Zagreb und fassen dann Istrien, die Kvarner-Bucht oder Dalmatien in einem Bogen ins Auge; oder umgekehrt – Ankunft in Dubrovnik oder Split, dann ein Abschnitt in Richtung Julische Alpen und Südobsterreich. Eine solche räumliche „Nähe der Vielfalt“ ist ein entscheidender Marktvorteil gegenüber Fernzielen mit längeren Transfers.
Signature Travel Network in Las Vegas: ein strategisches B2B-Schaufenster
Vom 10. bis 13. November 2025 trat die Alpen-Adria-Initiative gemeinsam auf der jährlichen Konferenz des Signature Travel Network in Las Vegas auf – einer der einflussreichsten Bühnen für Luxus- und Premiumreisen in den USA. Tausende von Reiseberatern und Hunderte von Partnermarken gestalten auf dieser Veranstaltung ihre Verkaufspläne für das kommende Jahr; daher ist es kein Zufall, dass Kroatien, Slowenien und Österreich die Region dort als „Slow Travel“- und „Shoulder Season“-Destination für anspruchsvolle Individualreisende (FIT) präsentierten, fokussiert auf authentische Erlebnisse und Nachhaltigkeit. Neben den nationalen Organisationen trugen auch Partnerdestinationen aus der weiteren Region zusätzliches Gewicht bei: das Vipava-Tal, die Julischen Alpen und der Karst von slowenischer Seite, Umag als istrisches Tor zu Kroatien sowie das italienische Friaul-Julisch Venetien als Brücke über die Alpen. Der gemeinsame Auftritt ermöglichte es Agenten, an einem Ort einen kohärenten Überblick über eine Route zu erhalten, die Grenzen überschreitet, mit klaren „Entry/Exit“-Punkten und empfohlenen Kombinationen.
Botschaften der Führungskräfte: Nachhaltigkeit, Authentizität und Ausweitung außerhalb der Hochsaison
Der Kommunikationsrahmen besteht aus drei Schlüsselwerten: Verantwortung gegenüber dem Raum, Authentizität des Erlebnisses und Sicherheit/hohe Qualität. In der Praxis bedeutet dies die Lenkung des Interesses auf Zeiträume außerhalb der Hauptsaison (Mai, Juni, September, Oktober), auf kleinere und weniger belastete Orte und auf lokale Geschichten – Weine, Öle, Käse und Bier, Handwerk, Design, moderne Gastronomie und zeitgenössische Kultur –, die Reisende „aus erster Hand“ erleben. Dadurch werden einerseits die beliebtesten Punkte geschützt und andererseits die lokale Wirtschaft in Destinationen mit größerer Tragfähigkeit gestärkt, von den Kärntner Seen und Graz über die Julischen Alpen bis hin zu den kroatischen Binnenregionen und der Küste außerhalb der Hochsaison.
B2B-Multiplikator: thematisches Spezial in Travel Weekly
Um die Botschaft präzise an die Fachgemeinschaft zu übermitteln, wurde auch ein thematischer Artikel in Travel Weekly vorbereitet – einem der führenden amerikanischen Fachmedien. Der Fokus liegt auf langsamem, aber aktivem Reisen: Tage auf Bergpfaden und Seen, kombiniert mit urbanen Inhalten und einer Küche, die Mikro-Terroirs verbindet. Anstelle generischer Listen bringt der Artikel Reiserouten, die bereits durch Studienreisen von Beratern erprobt wurden; dies ist ein Format, das Agenten operative Sicherheit gibt (geprüfte Transfers, Tempo und Dauer, Zeitplan der kulturellen Punkte, Enogastro-Routen) und die Zeit für die Erstellung konkreter Angebote verkürzt.
B2C-Reichweite: „Creator Economy“ und der amerikanische Schwerpunkt auf Outdoor
Die Verbraucherebene der Kampagne stützt sich auf die Zusammenarbeit mit amerikanischen Creatorn, unter denen Dalton Hunter (@travelwithdalt) hervorstach, der in der Nische der Nationalparks und aktiven Reisen profiliert ist. In der zweiten Oktoberhälfte 2025 nutzte er den „langsamen Rhythmus“ der Region – einige Tage an jedem Ort, mit Übergängen, die die Reiseroute nicht „verschlingen“ –, um eine Kombination aus Wandern, leichten Abenteuern auf dem Wasser, Besuchen von Weingütern und Treffen mit lokalen Produzenten zu zeigen. Ein solcher Ton trifft perfekt das Publikum, das Reisen als „Reset“ empfindet, aber das Gefühl von Komfort und hochwertigem Service nicht verlieren möchte; zusätzlich fördert der Inhalt stark die Idee einer Rückkehr nach Europa außerhalb des Sommer-Peaks.
Markteffekte und Zahlen: USA als Wachstumsmotor
Amerikanische Gäste haben sich bereits als wichtigster Fernmarkt für den kroatischen Tourismus profiliert. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2025 wurden mehr als 829.000 Ankünfte und etwa 2,3 Millionen Übernachtungen von Amerikanern verzeichnet, was einen Anstieg von etwa 10 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres darstellt. Geografisch werden am häufigsten die Gespanschaften Split-Dalmatien und Dubrovnik-Neretva besucht, und bei den Städten führen Dubrovnik, Split, Zagreb, Hvar und Rovinj. Neben Verkehrs- und Deviseneffekten bestätigen solche Bewegungen, dass das gemeinsame, grenzüberschreitende Branding der Region die richtige Antwort auf die Nachfrage ist – Reiserouten, die alpine und adriatische Motive verschmelzen, sind ein logisches „Produkt“ für den amerikanischen Markt.
Wie eine Marke zur Route wird: vier thematische „Korridore“
Der operative Wert des Rahmens „Alps-Adriatic-Amazing“ liegt darin, dass er Agenten und DMCs klare, leicht erzählbare und verkaufsfähige „Korridore“ bietet:
- Outdoor & Seen: Julische Alpen und Kärnten (leichte Wege, Panoramafahrten, Seeaktivitäten), mit logischer Fortsetzung zur Küste (Istrien, Kvarner) oder zu dalmatinischen Städten und Inseln.
- Erbe & Kultur: Wien und Graz als Einstieg in die mitteleuropäische Kultur, Ljubljana und Zagreb als urbane Punkte mit starker Museums- und Festivalszene, Abschluss an der Küste entlang historischer Kerne und zeitgenössischer Gastronomie.
- Enogastro & Terroir: Vipava-Tal und Karst (Weine, Prosciutto, Käse), istrische Weingärten und Ölmühlen, dalmatinisches Terroir und Fischerei – mit der Möglichkeit von Workshops und „Behind-the-Scenes“-Besuchen.
- Wellness & Meer: Kurtradition und Bergwellness in Kombination mit Thalassotherapie am Meer, begleitet von leichten Aktivitäten (Spaziergänge, Radfahren, Kajak) und einem langsameren Rhythmus, der bei amerikanischen Gästen weit oben auf der Wunschliste steht.
Beispiele für Reiserouten, die sich verkaufen
„Von den Julischen Alpen bis zur Adria“ – 7 Tage
Tag 1–2: Ankunft in Ljubljana und Fahrt in die Julischen Alpen; leichte Wanderungen, Seespaziergänge, lokale Küche. Tag 3: Karst und Vipava-Tal mit Fokus auf Weingüter und kleine Produzenten. Tag 4–5: Umag und Westistrien – Weinstraßen, Olivenhaine, Küstenausflüge. Tag 6–7: Überfahrt Richtung Kvarner oder Flug nach Dubrovnik/Split und „Grand Finale“ in alten Stadtkernen oder auf Inseln.
„Alpen-Pannonien-Adria-Bogen“ – 10–12 Tage
Tag 1–3: Wien und Graz – Museen, Theater, die „zweite Stadt“ Österreichs als verstecktes Juwel. Tag 4–6: Ljubljana und die Julischen Alpen – Outdoor und „grüne“ Unterkunft. Tag 7–9: Zagreb und Umgebung – Schlösser, Weingärten und moderne Szene. Tag 10–12: Split/Dubrovnik mit möglicher Verlängerung auf Hvar oder Korčula; Open-Jaw-Rückflug von einem anderen Flughafen.
Verkaufs- und Verkehrslogik: was Agenten kommunizieren müssen
Amerikanische Reisende nutzen immer häufiger „Open-Jaw“-Tickets: Einreise in einen, Ausreise aus einem anderen Hafen. Dies ist eine Gelegenheit für die Gestaltung von Routen ohne „Rückkehrkreise“. Es ist wichtig, kurze Landtransfers (2–4 Stunden) im Voraus zu planen, überfüllte Tage zu vermeiden und „langsame Momente“ einzubauen – eine Stunde für den lokalen Markt oder eine Verkostung, einen Spaziergang durch weniger bekannte Viertel, einen zweistündigen Kajakausflug. In die Gleichung sollten auch nachhaltige Transportoptionen (Zug, elektrische Transfers wo verfügbar) sowie zertifizierte „grüne“ Unterkünfte einbezogen werden.
Stärke des breiteren Netzwerks: Destinationen, die die Qualität heben
Der Erfolg der Region beruht nicht nur auf nationalen Marken, sondern auch auf einer Reihe von Destinationen, die „Signature“-Erlebnisse aufgebaut haben: das Vipava-Tal als mediterranes Terroir im alpinen Hinterland; die Julischen Alpen als Übungsplatz für Naturerlebnisse mit hohem Nachhaltigkeitsstandard; der Karst mit Höhlen und Enogastronomie; Umag als istrisches Tor für aktiven und Gourmet-Urlaub; Friaul-Julisch Venetien als Berührungspunkt Italiens, der sich natürlich an das Alpen-Adria-Narrativ anschließt. Ein solches Netzwerk ermöglicht es Agenten, Themen zu entwickeln, um die sich die Reise „von selbst schreibt“ – und gibt Reisenden ein Gefühl von Entdeckung und Personalisierung.
Nachfragetrends: „Slow Travel“, „Shoulder Season“ und Mikrolokal
Drei Trends prägen die amerikanischen Entscheidungen am meisten: (1) „Slow Travel“, mit längerem Aufenthalt und weniger Ortswechseln; (2) „Shoulder Season“, da Gäste stabiles Wetter und weniger Gedränge wollen; (3) „Mikrolokal“, wo kleine, authentische Erfahrungen (Workshops, Märkte, Besuche bei kleinen Produzenten) ein Gefühl von Vertrautheit und Sinn geben. Der Alpen-Adria-Bogen erfüllt natürlich alle drei: Berge und Seen bieten „aktives Slow“, Küste und Städte geben Rhythmus und Gastronomie, und regionale Straßen und Eisenbahnen verbinden Punkte ohne große Zeitverluste.
Was das für Kroatien bedeutet
Für Kroatien, das den amerikanischen Markt als wichtigste Fernquelle für Gäste betrachtet, bringt ein solcher gemeinsamer Rahmen drei konkrete Vorteile. Erstens, den Zugang zum Ökosystem der Reiseberater mit einer hohen Durchschnittsrechnung. Zweitens, eine stärkere Präsenz in Zeiträumen außerhalb der Hochsaison, da sich die Alpen-Adria-Geschichte natürlich im September, Oktober, Mai und Juni verkauft. Drittens, die Streuung des Verkehrs – ein Teil des Interesses verlagert sich auf Istrien, die Kvarner-Bucht, Norddalmatien und das Landesinnere, wo Erlebnisse angeboten werden können, ohne den Raum zu überlasten. In Kombination mit der Entwicklung von Flugverbindungen nach Zagreb, Split und Dubrovnik schafft dies Bedingungen für ein stabiles, nachhaltiges Wertwachstum – nicht nur des Volumens.
Nachhaltigkeitsstandards: vom Slogan zu operativen Schritten
Die Kampagne fördert operative Maßnahmen, die sofort in das Angebot integriert werden können: zertifizierte „grüne“ Unterkünfte; Empfehlungen für Zug und öffentliche Verkehrsmittel; Planung des Aufenthalts außerhalb der Hochsaison; Vorschlagen weniger bekannter, aber tragfähiger Orte (Gorski kotar, Lika, Kärnten, Hinterland von Istrien); Einbeziehung lokaler Führer und kleiner Produzenten. Dadurch wird die Qualitätswahrnehmung der Region bei amerikanischen Gästen erhöht, und die Vorteile werden gleichmäßiger auf die lokalen Gemeinschaften verteilt.
Praktische „Toolbox“ für Agenten und Partner
- Bauen Sie Reiserouten mit maximal zwei bis drei Aufenthaltsbasen; planen Sie von dort aus „radiale“ Ausflüge.
- Beziehen Sie „Open-Jaw“-Tickets ein (z. B. Ankunft in Wien/Ljubljana/Zagreb, Rückflug von Split/Dubrovnik).
- Verkaufen Sie „Slow Travel“-Elemente dazu: einen freien Vormittag ohne Transfers, einen Workshop eines lokalen Produzenten, eine Verkostung mit einem Winzer.
- Schließen Sie CO2-Kompensationen in den Preis ein und kommunizieren Sie transparente nachhaltige Praktiken.
- Betonen Sie die „Shoulder Season“ – September/Oktober sowie Mai/Juni als optimale Balance von Wetter und Gedränge.
- Sehen Sie kurze Landüberquerungen vor (2–4 Stunden) und stellen Sie geprüfte Transfers sicher.
Breiterer europäischer Rahmen: Europa als „sichere Qualität“
Die Initiative „Alps-Adriatic-Amazing“ fügt sich in die europäische Ambition ein, den Kontinent als qualitativ hochwertige, sichere und verantwortungsvolle Destination zu fördern. Für amerikanische Gäste, die ein hohes Serviceniveau, erkennbares Erlebnisdesign und klare Logistik erwarten, bedeutet dies das Modell „weniger ist mehr“: weniger Standorte, mehr Tiefe; weniger Checklisten, mehr Geschichten. Durch gemeinsame Auftritte auf den wichtigsten B2B-Bühnen und gezielte B2C-Kampagnen mit Creatorn, die das Erlebnis glaubwürdig vermitteln, positioniert sich die Region als Destination, zu der man zurückkehrt – und das immer häufiger außerhalb der Hochsaison.
Wo ist Raum für den nächsten Schritt
Kontinuität ist der Schlüssel: ständige Präsenz im amerikanischen Trade-Ökosystem (Konferenzen, Roadshows, Webinare) und regelmäßiges Consumer-Storytelling durch glaubwürdige Creator. Darüber hinaus bringt die nächste Phase eine feinere Nischenbildung – thematische Routen für „Foodies“, „Hikers“, „Art & Design“-Publikum oder „Family Explorers“. Genau solche Mikro-Publika bringen hohen Wert und höhere Loyalität zur Marke der Region. Für kroatische Partner bedeutet dies noch mehr Möglichkeiten für Zusammenarbeit und gemeinsame Produkte mit Österreich und Slowenien – von Boutique-Kreuzfahrten, die sich mit Bergwochenenden verbinden, bis hin zu Eno-Touren, die Grenzen überschreiten, ohne die Identität zu verlieren.