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„A bit“ -Philosophie als Zukunft des kroatischen Tourismus: Kernbotschaften des Weekend Media Festivals in Rovinj

Auf dem Weekend Media Festival in Rovinj präsentierte die Kroatische Zentrale für Tourismus eine Verschiebung in der Förderung des Tourismus. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion zur „etwas“ -Philosophie diskutierten Experten die Bedeutung von Authentizität und Verlangsamung als Reaktion auf die Bedürfnisse moderner Reisender und kündigten die Zukunft der Markenbildung für Kroatien als Reiseziel mit Seele an.

„A bit“ -Philosophie als Zukunft des kroatischen Tourismus: Kernbotschaften des Weekend Media Festivals in Rovinj
Photo by: Domagoj Skledar - illustration/ arhiva (vlastita)

Im Zuge des Abschlusses eines weiteren erfolgreichen Weekend Media Festivals, das auch in diesem Jahr vom 18. bis 21. September die regionale Medien- und Marketingelite im wunderschönen Rovinj versammelte, fand ein Thema besonderen Anklang in den Hallen der alten Tabakfabrik. Es handelt sich um eine Podiumsdiskussion unter der Schirmherrschaft der Kroatischen Zentrale für Tourismus mit dem Titel „Pomalo – Authentizität im Tourismus“, die tief in den Kern dessen eintauchte, was Kroatien als Reiseziel ist und was es dem modernen Reisenden bieten kann. Anlass für diese außerordentlich gut besuchte Diskussion war die innovative Kampagne der Kroatischen Zentrale für Tourismus in den sozialen Netzwerken, „Find your Pomalo“, die anscheinend den Nerv eines globalen Publikums getroffen hat, das sich nach einem echten und unverfälschten Erlebnis sehnt.


Das Konzept „pomalo“ wurde nicht als Marketing-Gag vorgestellt, sondern als eine authentische Lebensphilosophie, die tief in der dalmatinischen, aber auch in der weiteren kroatischen Mentalität verwurzelt ist. In einer Welt, die unaufhaltsam rast, in der Begriffe wie ‚Burnout‘ und ‚digitale Entgiftung‘ zum alltäglichen Wortschatz gehören, bietet Kroatien ein Gegenmittel – Verlangsamung, Achtsamkeit für den Augenblick und Genuss an den kleinen Dingen. Genau diese Idee stand im Mittelpunkt einer dynamischen Diskussion, die von Dražen Klarić, dem Chefredakteur von Večernji list, gekonnt geleitet wurde und in der Schlüsselfiguren aus der Welt des Tourismus und der Medien ihre Perspektiven gegenüberstellten.


Dekonstruktion der ‚pomalo‘-Philosophie


Martina Srnec, Direktorin des Sektors für Werbung und Kommunikation der Kroatischen Zentrale für Tourismus, erläuterte detailliert den strategischen Hintergrund der Kampagne. Sie betonte, dass die Abkehr von der klassischen Werbung für Sonne und Meer ein notwendiger Schritt zur Neupositionierung Kroatiens auf dem globalen Markt war. „Pomalo ist keine Faulheit, es ist die Kunst zu leben“, hob Srnec hervor und erklärte, dass die Kampagne auf das wachsende Segment von Touristen abzielt, die nicht mehr nur ein Urlaubsziel, sondern eine transformative Erfahrung suchen. Ihren Worten zufolge übertrafen die Reaktionen in den sozialen Netzwerken alle Erwartungen. Tausende von Kommentaren und Nachrichten von ausländischen Touristen bestätigten, dass sie genau dieses Gefühl erkannt und erlebt hatten – sei es beim stundenlangen Kaffeetrinken an der Riva, im Gespräch mit einem lokalen Verkäufer auf dem Markt oder einfach nur, indem sie sich dem Rhythmus des Ortes ohne strikten Reiseplan hingaben. Das ist ein emotionaler Wert, den man nicht kopieren kann und der zum stärksten Trumpf des kroatischen Tourismus wird.


An ihre Geschichte knüpfte Andrea Buča an, eine bekannte Journalistin, Redakteurin und Autorin von Reiseserien beim HRT, die dem Publikum näherbrachte, wie „pomalo“ vor Ort aussieht. Durch ihre zahlreichen Reportagen in ganz Kroatien hat Buča unzählige Beispiele für diesen Lebensstil dokumentiert. Sie behauptet, dass Authentizität entscheidend ist, man aber wissen muss, wie man sie erkennt und ihre Geschichte erzählt. „Authentizität ist nichts, was man fabrizieren kann. Sie lebt in den Menschen, in ihren Bräuchen, im Geschmack der lokalen Speisen, in der Unvollkommenheit der Steingassen. Unsere Aufgabe ist es, diese Geschichten zu finden und sie so zu vermitteln, dass der Zuschauer oder Leser ein Teil von ihnen werden möchte“, sagte Buča. Sie betonte, dass moderne Reisende vor ‚instagramtauglichen‘ Kulissen fliehen und nach echten, menschlichen Geschichten suchen, an die sie sich noch lange nach ihrer Heimkehr erinnern werden.


Perspektive von außen und eine nachhaltige Zukunft


Einen besonders interessanten Blick auf das Thema bot Mark Thomas, Redakteur von The Dubrovnik Times, der seit Jahren in Kroatien lebt und arbeitet. Als Ausländer, der die lokale Lebensweise angenommen hat, lieferte Thomas eine einzigartige Perspektive darauf, wie Touristen das „pomalo“-Konzept wahrnehmen. Er warnte vor dem schmalen Grat zwischen der Förderung eines authentischen Lebensstils und seiner Kommerzialisierung, die zum Verlust ebenjener Authentizität führen kann. „Gäste spüren, wenn etwas unecht ist. ‚Pomalo‘ funktioniert, weil es echt ist. Man sieht es in der Art, wie ein Kellner mit einem spricht, nicht wie mit einer Nummer, sondern wie mit einer Person. Man sieht es in der Entscheidung eines Fischers, wegen des Jugo-Windes nicht auszufahren. Das ist das Leben. Die Herausforderung besteht darin, dieses Gefühl unter dem Druck einer ständig wachsenden Touristenzahl zu bewahren“, sagte Thomas. Sein Beitrag regte auch eine Diskussion über Nachhaltigkeit an, die sich natürlich an die „pomalo“-Philosophie anlehnt.


Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass eine Verlangsamung des Rhythmus nicht nur gut für die Seele des Reisenden ist, sondern auch für das Reiseziel selbst. Nachhaltiges Management, über das so viel gesprochen wird, ist genau die Umsetzung des „pomalo“-Prinzips auf strategischer Ebene. Das bedeutet, ein Gleichgewicht zwischen dem unbestreitbaren Wirtschaftswachstum und der Bewahrung der lokalen Identität, der natürlichen Ressourcen und der Lebensqualität für die lokale Bevölkerung zu finden. In diesem Zusammenhang wurde betont, wie wichtig es ist, dem Markt das anzubieten, was wir als Reiseziel nachhaltig liefern können, und nicht um jeden Preis alle Erwartungen des Massentourismus zu erfüllen. Das „pomalo“-Konzept wird so auch zu einem Instrument des Destinationsmanagements, das Touristen zu längeren Aufenthalten, zur Erkundung weniger bekannter Orte und zu Besuchen außerhalb der Hauptsaison anregt.


Wirkung auf dem Weekend Media Festival


Die Diskussion stieß beim Publikum in Rovinj auf großes Interesse, das sich aktiv mit Fragen und Kommentaren beteiligte und damit bestätigte, dass das Thema den Nerv der Zeit getroffen hat. Viele Marketing- und Medienfachleute aus der Region stimmten zu, dass dies eine mutige und richtige Wende in der Kommunikation ist. Anstatt mit anderen Mittelmeerländern um die Anzahl der Strände oder Sonnenstunden zu konkurrieren, differenziert sich Kroatien auf der Grundlage eines einzigartigen emotionalen Erlebnisses. Es wurde auch angekündigt, dass die Kroatische Zentrale für Tourismus plant, dieses Konzept in ihren zukünftigen Werbeaktivitäten zu erweitern und zu vertiefen und es in alle Segmente des touristischen Angebots zu integrieren, von der Weinkunde und Gastronomie über den Kulturtourismus bis hin zum Aktivurlaub.


Das Weekend Media Festival im istrischen Juwel hat einmal mehr bewiesen, dass es die ideale Plattform für die Initiierung solcher strategischer Dialoge ist. Das Panel „Pomalo – Authentizität im Tourismus“ war nicht nur ein Rückblick auf eine erfolgreiche Kampagne, sondern ein Entwurf für eine Zukunft, in der der kroatische Tourismus nicht nur eine Dienstleistung, sondern einen wiedererkennbaren und begehrenswerten Lebensstil verkauft. In einer Welt, die nach Authentizität schreit, hat Kroatien die Chance, zum Synonym für einen hochwertigen, erfüllenden und vor allem menschlichen Urlaub zu werden. Ein Reiseziel zu werden, an dem die Gäste nicht nur ihre Batterien aufladen, sondern auch ihr „pomalo“ finden.

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Erstellungszeitpunkt: 22 September, 2025

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